Pawlowsky, Peter (Hrsg.): Wissensmanagement – Erfahrungen und Perspektiven

Pawlowsky, Peter (Hrsg.): Wissensmanagement: Erfahrungen und Perspektiven, Gabler Verlag, Wiesbaden 1998. 258 Seiten. DM 78,– ISBN 3-409-18974-2.

Themen: Generierung von Wissen, Kleine und mittelständische Unternehmen, KMU, Lernende Organisation, Wissensmanagement-Fallstudien.

Abstract
In diesem aus einer Tagung hervorgegangenen Sammelwerk zum Wissensmanagement behandeln 12 Autoren in 9 Beiträgen Grundlagen und verschiedene Aspekte des Wissensmanagements.

Inhaltsverzeichnis
I. Begründung eines Wissensmanagements (39 Seiten, 1 Beitrag)
II. Erfahrungen mit Wissensmanagement (36 Seiten, 2 Beiträge)
III. Verbreitung von Wissensmanagement (57 Seiten, 2 Beiträge)
IV. Erfassung von Wissenskapital (56 Seiten, 2 Beiträge)
V. Perspektiven eines Wissensmanagements (55 Seiten, 2 Beiträge)
Literaturverzeichnis getrennt nach Beiträgen

Bewertung
Die einzelnen Beiträge sind inhaltlich und terminologisch nicht abgestimmt. Vielseitigkeit und Redundanzen machen deutlich, daß Wissensmanagement (zum Zeitpunkt der zugrundeliegenden Tagung) ein Sammelbecken für länger bekannte Theorien und Handlungsmöglichkeiten bildete. Das 1. Kapitel gibt dem Praktiker einen guten Überblick zum Wissensmanagement, aus den weiteren Beiträgen können Anregungen zum eigenen Handeln und zur Fehlervermeidung gewonnen werden.

Inhalt

I. Begründung eines Wissensmanagements
Der Herausgeber stellt ein Wissensmanagement-Modell (aus theoretischer Sicht) und Methoden für das Wissensmanagement (aus praktischer Sicht) dar. Er referiert im theoretischen Teil aus der Management-Literatur: Die Vermittlung von Lernebenen (individuell, organisatorisch), Lernformen (kognitiv, unternehmenskulturbezogen, verhaltensorientiert), Lerntypen (adaptives, umweltorientiertes, Problemlösungs-Lernen) und Lernphasen (Identifikation, Generierung, Diffusion, Integration/Modifikation und Aktion/Nutzung von Wissen) ist anschaulich gelungen und wird durch praktische Beispiele ergänzt. Die folgenden Abschnitte „Wissensdiagnostik“ und „Praktiken des Wissenmanagements“ werden nur knapp behandelt.

II. Erfahrungen mit Wissensmanagement
Kapitel II enthält zwei Fallstudien, die aus Wissensmanagement-Sicht interpretiert werden, aber auch i.Z. mit Business Process Reengineering gesehen werden könnten. Die beiden Unternehmen der Fallstudien (Adler Modemärkte GmbH und die anonymisierte „Computer AG“) haben in Krisen gelernt, neues Wissen zu schaffen und situationsgerecht zu nutzen. Beide Beiträge machen deutlich, daß die Generierung neuen Wissens in einer Organisation komplex ist und hohen Zeiteinsatz erfordert.

III. Verbreitung von Wissensmanagement
Im 3. Kapitel wird über eine 1997 durchgeführte Studie zum Wissensmanagement in deutschen Unternehmen berichtet, Ergebnisse werden vorgestellt und interpretiert. Der zweite Beitrag des Kapitels behandelt Werkzeuge des Wissensmanagements, geordnet nach den Paaren internes/externes Wissen, aktueller/zukünftiger Wissensbedarf, implizites/explizites Wissen und Erfahrungs-/Rationalitätswissen. Basis ist der 1997 vom Internationalen Institut für lernende Organisation und Innovation (ILOI), München, veröffentlichte Leitfaden zum Knowledge Management.

IV. Erfassung von Wissenskapital
Im ersten Beitrag werden -ausgehend von neuen Formen der Unternehmensbewertung- Ansätze zur Messung und zum Monitoring des Wissenskapitals entwickelt. Der zweite Beitrag befaßt sich mit „Innovation and Capability Management im lernenden Unternehmen“. Mit Bezug zu Erfahrungen bei Siemens verstehen die Autoren darunter das konsequente Management des „Intellectual Capital“.

V. Perspektiven eines Wissensmanagements
Im Beitrag „Wissensmanagement und Zukunft“ warnen die Autoren davor, sich von Wissensmanagement entweder zu viel oder zu wenig zu erwarten, sie plädieren deshalb für einen „offenen Prozeß“ des Wissensmanagements, der in kein verfahrenstechnisches Konzept gepreßt wird. Der letzte Beitrag des Buches geht von der Bedeutung von Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU) für Innovation und Beschäftigung aus und behandelt die Frage, inwieweit Kompetenzdefizite die Situation der KMU in den östlichen Bundesländern beeinflussen. Ausgangspunkt war eine Exploration zum Weiterbildungsbedarf von KMU-Führungskräften im Raum Chemnitz, auf der ein Dienstleistungsangebot (Interorganisationales Lern- und Wissensmanagement für KMU) in Kooperation mit Universitäten aufsetzte.

20.10.2001; HH