Integrata Akademie Public

Kostenloses Programm mit Vorträgen und Impulsen rund um Ethik und KI

Technik soll dem Menschen dienen – dies ist in Kurzfassung der Leitsatz der Integrata Stiftung für humane Nutzung der IT. Mit der Integrata Akademie wollen wir grundlegendes Wissen über IT und insbesondere KI vermitteln und den Diskurs auf unterschiedlichen Ebenen fördern. Wir sind überzeugt, dass beides – Information und Dialog – maßgeblich dazu beiträgt, 1) Chancen der Technologie zu erkennen und 2) ethische und soziale Herausforderungen einschätzen zu können.

Die Reihe Integrata Akademie Public richtet sich an ein breites Publikum, mit Interesse, aber nicht zwangsläufig vertieften Vorkenntnissen im Bereich Ethik und/oder KI. Jede und jeder darf und soll sich ermutigt fühlen, ihre und seine Fragen zu stellen oder Argumente einzubringen. Angelehnt an das Studium Generale bietet die öffentliche Online-Reihe Interessierten die Möglichkeit, ihre Allgemeinbildung zu erweitern und sich sowohl mit ExpertInnen als auch mit anderen Interessierten interdisziplinär auszutauschen.

IT und KI aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, stärkt die Mündigkeit der BürgerInnen, Entwicklungen kritisch zu hinterfragen und deren Chancen zu erkennen. KI soll möglichst entmystifiziert werden, so dass eine sachliche Diskussionsgrundlage geschaffen wird.

Die Teilnahme ist kostenlos. Spenden sind willkommen! 

Der Eröffnungsvortrag zum Nachlesen und Anschauen

Gegenstand und Ziel

Die Integrata Stiftung wendet sich mit ihrer Reihe an kostenlosen Online-Veranstaltungen an die breite Öffentlichkeit, um die gesellschaftliche Debatte darüber, was eine KI können und was sie dürfen soll, wer dabei welche Grenzen festlegt und wie wir sie den Maschinen beibringen können, anzustoßen. In regelmäßigen Abständen geben hier stiftungsinterne und -externe ExpertInnen eine Einführung in aktuelle Entwicklungen und damit verbundene Fragestellungen. Ziel ist, ein öffentliches Bewusstsein für ethische und gesellschaftliche Herausforderungen zu schaffen, aber auch potentielle Lösungsansätze aufzuzeigen. 

Zielgruppe

Die Veranstaltungen richten sich an die breite Öffentlichkeit, d.h. an jede und jeden, der und die sich für das Thema interessiert.

Ablauf

Als Webinar-Tool kommt Zoom zum Einsatz. Angemeldete TeilnehmerInnen erhalten im Vorfeld der jeweiligen Veranstaltung den Link zugeschickt.

Das aktuelle Programm

Zukunft mit KI gestalten & Roboterbau

IAKpublic: Online-Vorträge

Dr. Christian Müller

Montag, 13. Januar 2025 | 18 Uhr

Dr. Christian Müller ist Principal Researcher und Research Fellow am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Nach seiner Promotion an der Universität des Saarlandes im Jahr 2006 verbrachte er zwei Jahre als Postdoktorand am International Computer Science Institute (ICSI) in Berkeley, Kalifornien. Dort knüpfte er erste Kontakte zur Automobilindustrie im Silicon Valley. Zurück am DFKI baute er die Automotive-Gruppe auf und entwickelte unter anderem frühe Blicksteuerungs- und Gestenerkennungssysteme für Fahrzeuge. Seit 2017 leitet er das Kompetenzzentrum für Autonomes Fahren am DFKI. Sein Fokus liegt auf der Integration von KI-Technologien in die sensorbasierte Umfelderkennung, Trajektorienplanung und das sichere Fahrverhalten autonomer Systeme. Zudem ist er Teil des Centre for European Research in Trusted AI (CERTAIN), das sich mit vertrauenswürdiger KI-Forschung beschäftigt.  
 

Autonomes Fahren steht an der Schwelle zur breiten Anwendung, doch die Realität ist komplexer als oft angenommen. Der Vortrag beleuchtet den aktuellen Stand der Entwicklungen und diskutiert zentrale Herausforderungen. Welche Fortschritte wurden in der künstlichen Intelligenz gemacht, um Autos sicher und zuverlässig zu steuern? Welche Hürden – von technischen bis hin zu ethischen Fragen – stehen noch im Weg? Anhand aktueller Forschungsprojekte und konkreter Beispiele wird aufgezeigt, wie KI die Mobilität der Zukunft prägt und wo wir 2025 realistisch stehen könnten. Der Vortrag lädt dazu ein, die Perspektiven kritisch zu hinterfragen und gemeinsam zu diskutieren. 

Thomas Vehmeier

Montag, 27. Januar 2025 | 18 Uhr

Thomas Vehmeier ist Volkswirt und anerkannter Experte für Digitale Ökonomie, Innovation und humanzentrierte KI. Mit Schwerpunkten in Plattformökonomie und KI-Ökonomik berät er Unternehmen zur digitalen Transformation und entwickelt zukunftsweisende Geschäftsmodelle. Als Dozent an der TH Köln und HdWM Mannheim sowie in der Executive-Weiterbildung ist er eine treibende Kraft im Bereich Digitale Innovation. Seine Expertise umfasst auch das Coaching von Innovation Labs und die Entwicklung agiler Methoden zur Förderung von Innovation und Transformation in Unternehmen.

Bis zum Jahr 2030 könnten bis zu 30 Prozent der derzeit geleisteten Arbeitsstunden durch den Einsatz von generativer KI automatisiert werden. Im Zentrum dieser Entwicklung stehen Ansätze wie Robotic Process Automation und Agentic Workflows. Neben den Software-Automatisierungen werden zudem intelligente, humanoide Roboter in den nächsten Jahren in unserem Alltag auftauchen. Der Vortrag zeigt, wie diese Technologien unsere Wertschöpfung und Zusammenleben transformieren werden und welche tiefgreifenden Auswirkungen sie auf unsere Gesellschaft haben. Wird sich der Mensch in dieser Entwicklung als nutzlos erleben oder kann er seinen Platz in dieser radikal veränderten Welt neu finden und gestalten?

Prof. Dr. Tim Tiedemann

Montag, 10. Februar 2025 | 18 Uhr

Tim Tiedemann studierte Naturwissenschaftliche Informatik mit zweitem Hauptfach Robotik und einem Schwerpunkt auf neuronalen Netzen an der Universität Bielefeld. Nach dem Studium arbeitete er als wissenschaftlicher Angestellter in den Forschungsgruppen „Neurokognitive Psychologie“ (AE 01) und „Technische Informatik“ (beide an der Universität Bielefeld). In seiner Promotion im Bereich Biorobotik untersuchte er verschiedene analog- und digitalelektronische Implementierungen von (neuro-) biologischen Konzepten im Anwendungsgebiet Robotik.
Von 2010 bis 2016 arbeitete er als Senior Researcher im Bereich Weltraum- und Unterwasserrobotik am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen.
Seit 2016 ist er Professor für Intelligente Sensorik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Sensoren und Sensordatenverarbeitung (einschließlich maschinellem Lernens, ML) und Robotik.

Sowohl in der Landwirtschaft, wie auch in der Kreislaufwirtschaft nimmt seit langm der Umfang technischer Lösungen und zuletzt auch die Anwendung von KI und Robotik zu. Auch viele bis sehr viele Firmengründungen und Geschäftsfelderweiterungen vom Start-Up bis zu den großen Playern am Markt sind schon seit vielen Jahren zu beobachten.

Überraschend ist nun, dass in diesen beiden Feldern weder eine Produktivitätssteigerung auf Kosten der Arbeiterinnen und Arbeiter noch eine Unterstützung der weiterhin tätigen Menschen die treibende Motivation ist, sondern die teilweise stattfindende „Flucht“ der Menschen! Bereits seit den vergangenen Jahren und absehbar für die kommenden Jahre in mehr und mehr Bereichen von Landwirtschaft und Kreislaufwirtschaft fehlen zunehmend geeignete oder überhaupt nachfragende Menschen, um die freien Stellen zu besetzen und die Arbeiten zu erledigen. Unternehmer suchen händeringend nach Arbeitskräften, doch die Menschen verlassen diese Berufsfelder immer mehr.

Im Rahmen dieses Vortrages werden kurz zwei aktuelle Forschungsprojekte vorgestellt. In dem einen soll ein autonomer Erdbeerernteroboter entwickelt werden und in dem anderen ein autonomer Bauschuttsortierbagger. In beiden Projekten sind Betriebe der jeweiligen Branche als Verbundpartner mit im Boot.

Oliver Gerstheimer

Montag, 24. Februar 2025 | 18 Uhr

Oliver Gerstheimer ist Gründer und Geschäftsführer der Design Agentur chilli mind in  Kassel . Seit über 25 Jahren ist er ein passionierter Evangelist für ein „Human-Centered Design (HCD)“ und hält regelmäßig Vorträge und publiziert zu digitalen Innovations- und Designthemen. Zusammen mit seinem chilli-mind-Team aus kreativen Vordenkern entwickelt er unaufhörlich digitale Lösungen für internationale Kunden in über 15 verschiedenen Industrie-Branchen und wurde dafür mit mehr als 60 Design- und Innovationspreisen ausgezeichnet. Zudem war Oliver 15 Semester Fachdozent an deutschen und schweizer Design-Hochschulen. Seit 2016 ist Oliver Jurymitglied des iF Design Award und seit 2022 UX-Ambassador des UX Design Awards in Berlin. Oliver Gerstheimer studierte an der Universität & Kunsthochschule Kassel intensive 20 Semester – machte sein Diplom im Systemdesign und absolvierte das interdisziplinäre Zusatzstudium „Technologie-, Wirkungs- und Innovationsmanagement“. Geboren ist Oliver in Sindelfingen, danach wuchs er 18 Jahre lang im schönen Allgäu auf.  Er ist ein leidenschaftlicher Bergsteiger, Taucher und liebt die Zahl 42, bzw. Douglas Adams von tiefem Herzen 😉

Zentrale Schlüsselpunkte in der Kreation von Neuem sind die präzise „Problem Discovery“ und das „Innovation Framing“, welche Anwendungsfelder in den Zukünften mensch- und marktgerecht sind.

Wie geht kundenzentriertes und strategisches Marketing Morgen? Was sind die gestaltbaren „Unfair Advantages“, um im KI-Dialog beste Kundenerlebnisse präziser voraussagen zu können?

An konkreten Praxisprojekten stellt Oliver Gerstheimer das methodische Konzept von „Synthetischen Personas / Living Personas“, bzw. von „Digital Twins of a Customer (DToC) vor.

Im weiteren gibt er erste Einblick in die Forschungsergebnisse aus dem Projekt „PRIVATAR“ – Privatheitsfreundlicher mobiler Avatar (Roboter) für kranke Schulkinder“.  
In dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt steht die Privatheit der Interaktion der Beteiligten sowie deren souveräne Informationskontrolle bei der Telepräsenz im Fokus.

Weiterführende Literatur:

Dr. Matthias Höchemer

Montag, 10. März 2025 | 18 Uhr

Matthias Höchemer (Dipl.-Ing.), geboren 1981 in Schweinfurt, studierte Ingenieurinformatik an der TU Ilmenau mit Schwerpunkt auf Intelligente Systeme für mobile Robotik. Seit 16 Jahren arbeitet er bei der Schweizer Forschungsorganisation CSEM in der Zentralschweiz, wo er Lösungen mit Deep Learning, KI und Robotik für KMUs entwickelt. Er erkannte, dass KI ohne benutzerfreundliche Tools in der Industrie nicht angenommen wird, was zur Entwicklung des modularen Integrationstools CSEM ViSARD führte. Dieses Tool kombiniert Robotik, Sensorik, Automation und moderne KI unter einer verständlichen Oberfläche. Nach der Übernahme der Leitung der Gruppe „Robotik & Deep Learning“ erweiterte er die Themen auf Maschinenüberwachung und datengetriebene Prozessoptimierung. Heute konzentriert sich sein Team auf „Industrial Inspection“ und kognitive Robotik. Um sein Wissen an die nächste Ingenieursgeneration weiterzugeben, gründete er 2024 zusammen mit weiteren AI-Enthusiasten den Verein „Fachgruppe AI“, der dem größten Verband für Ingenieure der Schweiz – dem Swiss Engineering – angegliedert ist.

Swen Heinemann

Montag, 24 März 2025 | 18 Uhr

Swen Heinemann, Econophysiker, kann aufgrund seiner interdisziplinären Basis auf über 25 Jahre einschlägige Praxis-Erfahrung in den Bereichen Technologie, Management und Personalentwicklung blicken. Neben der Entwicklung von IT-Systemen im Bereich Finance & Taxation, FinTech sowie EdTech hat er viele Jahre Unternehmen im Rahmen von Kauf- und Verlaufsprozessen geprüft, begleitet und beraten. Knapp 15 Jahre baute er als Manager in der Haufe Gruppe nach der Ausgründung der Haufe Akademie das Weiterbildungsportfolio inklusive Konferenzen mit auf und unterstützte als Innovationsmanager bei der Entwicklung von Contentplattformen und Geschäftsmodellen. Nach weiterer Unterstützung der Haufe Gruppe in der Organisationsentwicklung führte er als CEO ein Software-Unternehmen im Bereich der Bildung und Beratung von Akademien, Verlagen und Corporate Universities. Als Trainer und Berater ist er im Bereich Technologiemanagement sowie Organisations- und Personalentwicklung Sparringspartner vieler Unternehmen. Die Leidenschaft für Persönlichkeitsentwicklung ergänzt sein Profil als Coach für Fach- und Führungskräfte sowie Management. Er ist Vorstand der Integrata Stiftung.

Tauchen Sie mit uns ein in die Welt der künstlichen Intelligenz und Robotik im Virtual Robotic Lab der Integrata Stiftung. In dieser Online-Session erfahren Sie, wie Unternehmen, Organisationen und Interessierte innovative Use Cases entwickeln, experimentieren und gemeinsam an zukunftsweisenden Projekten arbeiten können. Hierzu zählen Themen rund um Avatare, Digital Twins oder Humans, virtuelle Mitarbeiter, AI Agents sowie Robotic Process Automation.  Als Mitglied des Labs haben Sie die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen, Use Cases zu beauftragen oder selbst auf das virtuelle Lab zuzugreifen. Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft gestalten – praxisnah, kollaborativ und visionär. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.

Organisatorisches

Termine

Seit dem 04.10.2021 in zweiwöchentlichem Abstand, jeweils montags von 18:00 – 19.00 Uhr.

Die Termine für Januar bis März:

  • Mo, 13.01.25
  • Mo, 27.01.25
  • Mo, 10.02.25
  • Mo, 24.02.25
  • Mo, 10.03.25
  • Mo, 24.03.25

Teilnehmerzahl

Die Teilnehmerzahl ist unbegrenzt.

Preise

Die Reihe „Integrata Akademie Public“ ist kostenfrei.
Wir freuen uns aber über eine Spende.

Kontakt

In diesem Trimester: Vorträge in der Westspitze Tübingen

In diesem Trimester findet erneut eine Kooperation statt: In der Westspitze Tübingen wird eine regelmäßige Reihe namens „KI & Wir“ mit monatlichen Vorträgen veranstaltet.

Die Veranstaltungsreihe wird in Kooperation mit der COWORKING GROUP Tübingen, der Stadt Tübingen und dem Weltethos Institut Tübingen organisiert.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Veranstaltungsort

Saal 1, Westspitze Tübingen
Eisenbahnstraße 1, 72072 Tübingen

Eintritt

Der Eintritt ist frei.

Anmeldung

Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Thomas Vehmeier

Mittwoch, 15. Januar 2025 | 19 Uhr

Thomas Vehmeier ist Volkswirt und anerkannter Experte für Digitale Ökonomie, Innovation und humanzentrierte KI. Mit Schwerpunkten in Plattformökonomie und KI-Ökonomik berät er Unternehmen zur digitalen Transformation und entwickelt zukunftsweisende Geschäftsmodelle. Als Dozent an der TH Köln und HdWM Mannheim sowie in der Executive-Weiterbildung ist er eine treibende Kraft im Bereich Digitale Innovation. Seine Expertise umfasst auch das Coaching von Innovation Labs und die Entwicklung agiler Methoden zur Förderung von Innovation und Transformation in Unternehmen.

Bis zum Jahr 2030 könnten bis zu 30 Prozent der derzeit geleisteten Arbeitsstunden durch den Einsatz von generativer KI automatisiert werden. Im Zentrum dieser Entwicklung stehen Ansätze wie Robotic Process Automation und Agentic Workflows. Neben den Software-Automatisierungen werden zudem intelligente, humanoide Roboter in den nächsten Jahren in unserem Alltag auftauchen. Der Vortrag zeigt, wie diese Technologien unsere Wertschöpfung und Zusammenleben transformieren werden und welche tiefgreifenden Auswirkungen sie auf unsere Gesellschaft haben. Wird sich der Mensch in dieser Entwicklung als nutzlos erleben oder kann er seinen Platz in dieser radikal veränderten Welt neu finden und gestalten?

Dr. Bernd Villhauer

Mittwoch, 19. Februar 2025 | 19 Uhr

Bernd Villhauer studierte nach einer Lehre als Industriekaufmann Philosophie, Altertumswissenschaft und Kunstgeschichte an den Universitäten Freiburg i.Brsg., Jena und Hull (UK). Im Anschluss an seine Promotion zu einem kulturphilosophischen Thema war er für verschiedene Unternehmen im Verlags- und Medienbereich tätig, zuletzt als Lektoratsleiter einer wissenschaftlichen Verlagsgruppe. Parallel dazu lehrte er als Dozent an den Universitäten Karlsruhe, Jena, Darmstadt und Tübingen. Seit 2013 bietet er am Weltethos-Institut der Universität Tübingen das Seminar „Geld und Ethik“ an, ab dem Wintersemester 2020/21 die Vorlesung „Finanzmarkt und Ethik“, seit dem Sommersemester 2024 zusätzlich das Seminar „Menschenbilder in der Ökonomie“.

Seine derzeitigen Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Geld, Finanzsystem, Investment und Börse. 2021 veröffentlichte er zusammen mit Friedrich Glauner „Alles neu. Geschäftsidee, Geschäftsmodell, Unternehmensplanung“, 2022 erschien sein Einführungsband „Finanzmarkt und Ethik“, 2023 das Buch „Meine Bank wäscht grüner.

Die Ökolügen der Finanzbranche“ und 2024 das mit Karen Wendt herausgegebene Handbuch „Sustainable Wealth Management“. Er ist der Geschäftsführer des Weltethos-Instituts an der Universität Tübingen, außerdem Gründer und Inhaber einer Firma im Bereich Nachhaltige Finanzen.

KI-Anwendungen verändern die Finanzwelt radikal und stellen unser Verhältnis zu Geld und Finanzen auf eine neue Grundlage. Das betrifft Entscheidungen über Anlagen und Kredite. (Wer bekommt einen Kredit und warum? Wann ist diese Entscheidung eigentlich fair? Wie wird das Geld angelegt? Welche Werte spielen dabei eine Rolle?)

Im Vortrag wird anhand alltäglicher Beispiele gefragt, wie KI-Systeme Entscheidungen treffen und was das für unsere Gesellschaft bedeutet. Außerdem wird beleuchtet, welcher Profitlogik wir uns ganz selbstverständlich unterwerfen, wenn wir die KI als Brandbeschleuniger der jetzigen ökonomischen Dynamik benutzen.

Es gilt, Techniken zu finden, wie KI lernen kann, möglichst faire Entscheidungen zu treffen. Denn eine kluge und faire Entscheidung variiert je nach Perspektive und Kontext stark. Was wird dementsprechend die nächste Stufe bei KI-Finanzanwendungen sein?

Kristof Meding

Mittwoch, 19. März 2025 | 19 Uhr

Kristof Meding leitet das Computational Law Lab an der Universität Tübingen, wo er rechtswissenschaftliche Forschung mit Methoden des Maschinellen Lernens verbindet. Seine Promotion im Bereich Maschinelles Lernen schloss er an der Universität Tübingen und dem Max Planck Institute for Intelligent Systems ab. Parallel dazu erwarb er einen Bachelor of Laws und absolvierte das erste juristische Staatsexamen in NRW. Er ist Vollmitglied des Cluster of Excellence „Machine Learning for Science“ der Universität Tübingen, Mitglied des Leitungsgremiums der Fachgruppe Rechtsinformatik in der Gesellschaft für Informatik sowie Mitglied der International Max Planck Research School for Intelligent Systems.

Wann gilt eine Entscheidung als gerecht? Diese Frage stellt nicht nur für Menschen eine Herausforderung dar, sondern auch bei der Nutzung von Methoden der künstlichen Intelligenz erweist sich die Umsetzung von fairen Entscheidungen als komplex. Beispiele wie die Diskriminierung durch Algorithmen bei der Bearbeitung von Kindergeldanträgen in den Niederlanden verdeutlichen die Herausforderungen. Dieser Vortrag beleuchtet zunächst die rechtlichen Anforderungen, die beispielsweise die Datenschutzgrundverordnung oder die neue KI-Verordnung der Europäischen Union an faire Entscheidungen stellen. Anschließend wird ein Blick in den „Maschinenraum“ der künstlichen Intelligenz geworfen: Wie können diese rechtlichen Anforderungen technisch umgesetzt werden? Dabei werden wir sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen diskutieren, die sich bei der Implementierung ergeben. Abschließend bleibt die Frage: Kann eine künstliche Intelligenz gerecht entscheiden?