Ehrenberg, Dieter: Internetbasierte Lehrangebote – ein Potential für die IT-Aus- und Weiterbildung der Hochschulen

Ehrenberg, Dieter: Internetbasierte Lehrangebote – ein Potential für die IT-Aus- und Weiterbildung der Hochschulen, in: R. M. Katzsch (Hrsg.) HMD 218, Praxis der Wirtschaftsinformatik, ISBN 3-89864-102-3, dpunkt.verlag April 2001, S. 37 – 49.

Themen: E-Learning, Internetbasierte Ausbildung, Telelearning, Wirtschaftsinformatik.

Abstract
Der Bedarf an Softwarespezialisten in Deutschland wird perspektivisch eingeschätzt und ein aktuelles Beispiel gegeben, wie ein Beitrag zu seiner Deckung geleistet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Szenario 2005
3 Innovationspotenziale neuer Medien
4 Chancen für die IT-Aus-und -Weiterbildung

Bewertung
Eine informative Darlegung der Lage mit einem überzeugenden Verbesserungskonzept, das bereits umgesetzt wird.

Inhalt

1 Einleitung
Einleitend wird darauf hingewiesen, dass die fehlenden IT-Fachkräfte in Deutschland weitgehend im eigenen Land ausgebildet werden müssen; dies in einer Situation, wo speziell in den Fächern Informatik und Wirtschaftsinformatik Studienbewerber kapazitätsbedingt abge-wiesen werden.

2 Szenario 2005
Für das Jahr 2005 wird eine Bildungslandschaft erwartet, in der über die bestehenden (Präsenz-) Hochschulen hinaus u.a. folgende Institutionen relevant sein werden:
Internationale Bildungskonsortien , die in Kooperation mit Hochschuleinrichtungen als profit-orientierte Bildungsanbieter fungieren (z.B. www.unext.com);
Corporate Universities von großen Unternehmen, die ihren Nachwuchs selbst ausbilden (z.B. www.sap.com);
Virtuelle Hochschulen, die mit dem gesamten Fächerspektrum einer Hochschule auf große Zielgruppen im Internet ausgerichtet sind (z.B. www.vu.fernuni-hagen.de);
Hochschulnetzwerke, in denen bestimmte Studienangebote gebündelt werden (z.B. für den Bereich der Wirtschaftsinformatik www.winfoline.de).

3 Innovationspotenziale neuer Medien
Die Potenziale für E-Learning sieht Ehrenberg als beträchtlich an, wenn die Lernangebote in strikt modularer Weise entwickelt werden und rechtzeitig, nach dem Vorbild amerikanischer Institutionen, Standards für die Ausarbeitung der Lerntechnologien vereinbart werden. Wichtig erscheint ihm auch, dass die Bildungsangebote individuell sehr verschieden genutzt werden können.

4 Chancen für die Aus- und Weiterbildung
Im Jahr 2000 wurden in Deutschland in der IT-Branche 107.000 freie Stellen ausge-schrieben, 16 % mehr als im Vorjahr (S. 42). Der Bedarf im gleichen Feld wird vom Bundes-forschungsministerium für das Jahr 2005 mit 385.000 angegeben, das hieße im Fall der Deckung eine Verdoppelung gegenüber den im Jahr 2000 Beschäftigten (S. 43).
Die Zahlen der Studienanfänger im gesamten Bereich der Informatik in Deutschland zeigen, nach Jahren der Konstanz bei 15.000, seit 1997 wieder einen Zuwachs mit einem knappen Fünftel im jährlichen Durchschnitt (S. 44); diese relativ günstige Entwicklung wird sich schon in ein/zwei Jahren am Markt bemerkbar machen. Doch selbst wenn dieser Trend fort-geschrieben werden kann, ist der für das Jahr 2005 errechnete Bedarf bei weitem nicht zu decken. Deshalb sind verschiedene Bemühungen nötig, die auf die einschlägig Studierenden wie auch auf Umsteiger bzw. Quereinsteiger gerichtet sind, um eine Bedarfsdeckung wenigstens längerfristig zu erreichen.
Eine dieser Bemühungen wird mit dem Projekt WINFOLine vorgestellt, in dem Institute der Universitäten Göttingen, Kassel, Leipzig und Saarbrücken seit 1997 im Verbund internet-basierte Lehrangebote der Wirtschaftsinformatik entwickeln. Studierende können sich aus den Angeboten mit Hilfe von Tutoren Kurse zusammenstellen und — weitestgehend unabhängig von Zeit und Raum — regulär am Studium teilnehmen.

02.10.2001; MF