Warum die Digitalisierung hinter der Digitalisierung unsere ganze Aufmerksamkeit benötigt. Von Welf Schröter Wer kennt es nicht, das beeindruckende Orchesterwerk des französischen Komponisten Maurice Ravel. Er schuf im Jahr 1928 jenen langen „Boléro“ als Balettstück, der leise und unmerklich beginnt, sich zunehmend ins Wahrnehmbare steigert und in einem unüberhörbaren Finale gipfelt. Ein solcher „Boléro“ bewegt sich gerade auf die Arbeitswelt zu. Noch sind wir mit den Herausforderungen und Chancen der „nachholenden Digitalisierung“ (Schröter) befasst. Betriebsräte, Vertrauensleute und Beschäftigte betten mit Hilfe kluger Arbeitsorganisationsmodelle vorhandene informationstechnische Werkzeuge in den Arbeitsalltag ein. Mobile Endgeräte, „kluge“ Kleidungsstücke (wearables), „kluge“ Brillen (glasses) und vieles mehr werden über Betriebsvereinbarungen zu Assistenztechniken für den Menschen. Mehr als drei Viertel aller derzeitigen Technikeinführungen nutzen technische Innovationen, die schon zehn oder mehr Jahre auf dem Markt sind. In den Betrieben werden sie als neu empfunden und als neu im Sinne von „4.0-Anwendungen“ dargestellt. Doch unter dem …

Der Bolerò der Arbeitswelt: Arbeiten 4.0 mit autonomen System Weiterlesen »

Wir sollten die ethischen Fragen des autonomen Fahrens nicht an Extrembeispielen diskutieren – sondern nah am Alltag. Von Georg-Ludwig Verhoeven Wenn es um die Ethik autonomer (bzw. automatisch fahrender) Fahrzeuge geht (im Folgenden auch AutoAuto genannt), werden oft dramatisch-dilemmatische Situationen diskutiert, in denen das AutoAuto abwägen muss, ob es den Rentner, das Kind oder die Insassen des Fahrzeuges gefährdet oder tötet. Solcher Szenarien eignen sich hervorragend für medienwirksame Veranstaltungen und Veröffentlichungen, wie zuletzt den Bericht der Ethikkomission „Automatisches Fahren und Vernetzung“. Und das selbst dann, wenn keine praktikable Lösung gibt, sondern nur abstrakte Denkansätze dargestellt und dikutiert werden. Auf der anderen Seite kommen solche Szenarien – glücklicherweise – im Alltag höchst selten vor. Ganz anders ist es mit dem Alltag. Wie sieht die „Ethik“ des AutoAuto im Alltag aus? Hält es die StVO ein – streng oder großzügig? Agiert es wie der real existente Autofahrer, der Geschwindigkeitsbegrenzungen „weitgehend“ …

Die Ethik autonomer Fahrzeug im Alltag Weiterlesen »

Haushaltsroboter unterstützen uns bald bei der täglichen Arbeit. Dafür brauchen sie Regeln. Aber welche? Diskutieren Sie mit uns! Von Michael Mörike Am Institut for Artificial Intelligence in Bremen werden momentan humanoide Roboter entwickelt, die kochen können. Noch ist es viel, was sie lernen müssen: Backen, Pizza zubereiten, Popcorn herstellen, Kaffee servieren, Tisch decken. Aber die Entwicklung und der Lernprozess dieser Haushaltsroboter geht mit großen Schritten voran: Wenn einer von ihnen etwas gelernt hat, können es im Handumdrehen auch die anderen, denn das Wissen und das Können wird einfach vom einen Roboter auf den anderen kopiert. Sobald die einfachen Handgriffe bei den blechernen Haushaltshilfen klappen, können sie lernen, ein 3-Sterne-Menü zuzubereiten und zu servieren. Doch nicht nur in Bremen arbeitet man an solchen Robotern. Der Markt ist riesig, zumal in vielen Haushalten täglich gekocht wird. Wenn Haushaltsroboter für jeden Einzelnen erschwinglich werden, werden in vielen Küchen bald nicht mehr …

Welche Regeln sollten für Roboter gelten? Weiterlesen »

Kritische Anmerkungen zu einem aktuellen Interview mit dem Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, Wolfgang Wahlster von Michael Mörike In der neuesten Ausgabe von „brand eins wissen“ ist ein großes Interview mit Wolfgang Wahlster, Leiter des deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz, abgedruckt. Seine Aussagen zur Gefahren der Künstlichen Intelligenz verdienen Widerspruch. Wolfgang Wahlster sagt im Interview unter dem Titel „Abstand halten“, dass KI nicht so schlimm sei, wie sie von anderen dargestellt würde: „Das ist diese Idee der Super-Intelligenz, die eines Tages in jeder Hinsicht intelligenter ist, als der Mensch, sodass sie die Kontrolle und die Macht an sich reißt.  Aber das ist Unsinn.“ Er begründet seine These mit vielen Beispielen, die zeigen, welche Fähigkeiten Künstliche Intelligenz heute noch nicht hat. Wahlster sagt zum Beispiel, dass künstliche Intelligenz heute noch keine sensomotorischen Fertigkeiten wie ein Mensch besitzt: „Wir brauchen zum Beispiel sensomotorische Fähigkeiten – und keine Roboterhand …

Gefahren der KI: Wenn er sie nicht nennen kann, wer dann? Weiterlesen »

Der Begriff Künstliche Intelligenz ist aktuell in Mode. Aber halten die Produkte, die mit KI arbeiten, was sie versprechen bzw. was wir von ihnen erwarten? Die Antwort kann nur ein klares „Jein“ bzw. „kommt drauf an“ sein. Von Georg-Ludwig Verhoeven Wir empfinden unsere Navigationssystem im Auto als „intelligent“: Nicht nur schlägt es uns eine optimale Fahrtroute vor, sondern es nennt uns auch die voraussichtliche Ankunftszeit, informiert uns, wenn es Störungen auf dem Weg gibt und schlägt eine Alternativroute vor. Doch nicht nur das: Es nennt uns wichtige Punkte am Weg, Tankstellen, Radarkontrollen und vieles mehr. Aber ist das Navigationssystem deswegen „intelligent“? Das ist Definitionssache. Gängige Definitionen von „Intelligenz“ beinhalten immer das Lernen aus gemachten guten oder schlechten Erfahrungen. In dem Sinne ist das Navigationssystem nicht „intelligent“, denn es lernt nicht dazu aus Erfahrungen, ist aber sehr schnell, fleißig, präzise und zuverlässig beim Auswerten der riesigen und ständig aktualisierten …

Warum nicht alles intelligent ist, was sich intelligent nennt Weiterlesen »