Klumpp, Dieter: Arbeitsgesellschaft der Zukunft – Trends und Visionen

Klumpp, Dieter: Arbeitsgesellschaft der Zukunft – Trends und Visionen, Vorträge 2000-2001 in Bad Honnef und Baden-Baden. Stiftungs-Reihe der Alcatel SEL Stiftung Nr. 40, Stuttgart 2002, ISSN 0932-156x, 29 Seiten.

Themen: Arbeitsgesellschaft der Zukunft, Informationsgesellschaft, Telearbeit, Telekooperation, Virtuelle Organisation.

Abstract
Zwei anregende und temperamentvolle Vorträge des Geschäftsführers der Alcatel SEL Stiftung für Kommunikationsforschung.

Inhaltsverzeichnis
(1) Arbeitsgesellschaft der Zukunft – Trends und Visionen (S.1-12)
(2) Telearbeit – Von der Vision zum Alltag (S.13-29)

Bewertung

Inhalt

(1) Arbeitsgesellschaft der Zukunft – Trends und Visionen
Der Autor begründet zwei Thesen:

1. „Die Schrecksekunde über strukturell wegfallende Arbeitsplätze dauert nun schon Jahrzehnte…“

2. Es gerät angesichts der immer rascheren Schwankungsbreiten aller Parameter immer mehr aus den Augen, dass Arbeitsplätze ein hohes Maß an „Berechenbarkeit“ aus Sicht der Wirtschaft brauchen.

Als Konsequenz nicht zuletzt der immer mehr wegfallenden einfachen Büroarbeitsplätze müssen die in den Unternehmen oder bei Outsourcing-Dienstleistern Beschäftigten ein hohes Maß an Qualifikation und Flexibilität einbringen. Sie müssen für ihre „Employability“ (Beschäftigbarkeit) Sorge tragen.

(2) Telearbeit – Von der Vision zum Alltag
Klumpp erläutert und hinterfrägt vier Entwicklungsstadien der Telearbeit im Zeitraum 1970 bis 2000:

1. Telependeln (Tele Commuting) zur Entlastung von Verkehrswegen und Umwelt.

2. Telearbeit (Telework) zur Erhöhung der zeitlichen Flexibilität und zur Reduzierung von Büroraumbedarf.

3. Telekooperation (Telecooperation) zur Effizienzerhöhung i.R. überbetrieblicher Zusammenarbeit

4. Teleorganisation (Virtual Work; im Sinne virtueller Organisationen verwendet) als Alternative zur herkömmlichen Aufbauorganisation

Der Autor zieht eine Zwischenbilanz zur Telearbeit und ihren Ausprägungen und geht auf Probleme (Zeitkontrolle, soziale Auswirkungen, Telearbeitseignung, Schulung und Coaching, Ergonomie, Tarifpartner, Datenschutzrisiken etc.) ein. Abschließend warnt er vor Vereinfachungen und Schwarz-Weiß-Betrachtungen von Telearbeit (gut / schlecht, Jobs schaffend / Jobs vernichtend, Arbeit der Zukunft / Bedrohung für alle). Er sieht den Übergang von der „Selbst-Organisation“ zur gemeinsam getragenen Organisation von vernetzten Strukturen des Arbeitens, Lernens und Lebens in der Informationsgesellschaft als eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte.

27.07.2003; HH