Guttenberg, Plagiate und das Werkzeug Internet
Von: Achim Lorenz Wenige Stunden nach der Rücktrittserklärung des Verteidigungsministers listete die Homepage des Magazins „Stern“ die Verlierer und die Gewinner der Plagiarismus-Affäre auf. Zu den Verlierern zählte das Blatt neben der Union und diversen Politikern aus ihren Reihen auch die „Bild“-Zeitung. Als größten Gewinner verortete der „Stern“ das Internet, denn der „Guttenplag-Wiki“ „[…]hatte selbst die „Bild“-Zeitung nur wenig entgegenzusetzen. […] Kein Mensch, kein Team, keine Arbeitsgemeinschaft hätte so schnell die Dimension des Plagiats entlarven können.“ Internet schlägt Printmedien? Es ist wohl nicht vermessen zu behaupten, das Internet habe bei dem Fall Guttenbergs eine bedeutende, vermutlich sogar entscheidende Rolle gespielt. Ohne Internet hätte der Bremer Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano die ersten kopierten Textstücke wohl nie gefunden. Vor allem aber wäre ohne Internet das Ausmaß, in dem Guttenberg offensichtlich plagiiert hat, niemals bekannt geworden. Ohne die immer neuen Meldungen über weitere entdeckte Textkopien hätte sich die Aufregung nach wenigen Tagen …
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