AI Act

AI Act

Der AI Act des EU-Parlaments ist das erste Gesetz zu KI weltweit. Es wurde Anfang März 2024 erlassen und ordnet Anwendungen von KI drei Risikokategorien zu:

  1. Anwendungen und Systeme, die die ein inakzeptables Risiko darstellen, sind verboten.
    Beispiel: staatlich betriebenes Social Scoring, wie in China.
  2. Anwendungen mit hohem Risiko unterliegen bestimmten besonderen rechtlichen Anforderungen. Beispiel: Tool zum Scannen von Lebensläufen, das eine Rangfolge von Bewerberinnen und Bewerbern erstellt.
  3. Anwendungen, die nicht als risikoreich eingestuft sind, bleiben weitgehend unreguliert.

Der AI Act wird daher als Fortschritt bezüglich Ethik für KI entsprechend gewürdigt oder gar gefeiert.
Aber ist er das wirklich? KI-Anwendungen werden kategorisiert. Gut so!
Damit gibt es ethische Vorgaben für die Anwendung von speziellen Anwendungen.
Vorgaben, wie diese Anwendungen einzusetzen sind, sind es aber noch nicht.
Und in den Anwendungen ist damit auch noch keine Ethik wirklich eingebaut.

Der Weg zu ethischer KI ist beschritten, das ist gut so. Es ist ein vorsichtiger erster Schritt. Aber der Weg ist durchaus noch weit.

Trotzdem sind wir von der Integrata-Stiftung auch ein bisschen stolz darauf, dass wir im Vorfeld – ein ganz klein wenig – daran mitgearbeitet haben, nämlich in der entsprechenden Arbeitsgruppe der DIN. Dort wurden und werden vor allem Definitionen rund um KI getroffen, ohne die eine solche Kategorisierung nicht möglich wäre, wie sie der AI Act vorsieht. Die Arbeitsgruppe in der DIN erstellt ihre Arbeit zunächst für die DIN selbst, die ihrerseits aber in internationalen Arbeitsgruppen vertreten ist und ihre eigenen Ergebnisse dort einbringt. Und genau das ist in der europäischen Arbeitsgruppe geschehen, die die Grundlage für den AI Act gelegt hat.

Wir als Integrata-Stiftung engagieren uns auf diesem Gebiet, weil KI-Anwendungen Informationen analysieren und uns Menschen die Ergebnisse zur Verfügung stellen und uns damit beeinflussen:
KI wirkt sich mehr und mehr auf alle Bereiche unseres Lebens aus.

Wie die allgemeine Datenschutzgrundverordnung (DSGV) der EU im Jahr 2018 könnte auch das EU-KI-Gesetz ein globaler Standard werden, der bestimmt, inwieweit sich KI eher positiv als negativ auf unser Leben auswirkt – egal, wo wir uns befinden.

Die KI-Verordnung der EU schlägt international bereits Wellen. So hat der brasilianische Kongress ein Gesetz vorgeschlagen, das einen Rechtsrahmen für künstliche Intelligenz schafft.
Kein Zweifel, die Regierungen weltweit sind aufgewacht.

In diesem Sinne würden wir uns freuen, wenn Sie als Leserin oder Leser sich bei uns melden, um mit uns gemeinsam daran mitzuarbeiten, die nächsten Schritte zu gehen und die Grundlagen für den Einbau von Ethik in KI zu schaffen.
Erst wenn die Ethik in den KI-Anwendungen eingebaut ist, wird die KI mit uns Menschen kooperieren und uns menschlich dienen können.

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