Wer haftet für den Schaden, oder gar die Verkehrsstraftat, den ein autonom fahrendes Fahrzeug anrichtet? Auf dem Kongress Ethik und KI in Tübingen diskutieren wir darüber. von Georg-Ludwig Verhoeven Bei „Herbie“ („Ein toller Käfer“, 1968) war es klar: Herbie (der berühmte Käfer mit der Startnummer 53), der nach und nach menschliche Züge entwickelt, fährt – und gewinnt – selbständig turbulente Autorennen, richtet aber auch hier und erheblichen Unfug an, und die finanziellen und rechtlichen Konsequenzen trägt Jim Douglas, sein Besitzer. Letztlich kassiert er das Preisgeld und kann seine Carole heiraten – ein Happy End à la Hollywood. Was vor fast 50 Jahren im Film vor allem unterhaltsam war, bereitet heute Autoherstellern und -verkäufern, Verkehrsrechtlern und Versicherungen, aber auch den künftigen Käufern erhebliches Kopfzerbrechen: Wer haftet für den Schaden, oder gar die Verkehrsstraftat, den ein autonom fahrendes Fahrzeug anrichtet? Kann ein Auto „fahrlässig“ oder gar „schuldhaft“ handeln – ist …

Wer trägt die Verantwortung beim autonomen Fahren? Read more »

Wir sollten die ethischen Fragen des autonomen Fahrens nicht an Extrembeispielen diskutieren – sondern nah am Alltag. Von Georg-Ludwig Verhoeven Wenn es um die Ethik autonomer (bzw. automatisch fahrender) Fahrzeuge geht (im Folgenden auch AutoAuto genannt), werden oft dramatisch-dilemmatische Situationen diskutiert, in denen das AutoAuto abwägen muss, ob es den Rentner, das Kind oder die Insassen des Fahrzeuges gefährdet oder tötet. Solcher Szenarien eignen sich hervorragend für medienwirksame Veranstaltungen und Veröffentlichungen, wie zuletzt den Bericht der Ethikkomission „Automatisches Fahren und Vernetzung“. Und das selbst dann, wenn keine praktikable Lösung gibt, sondern nur abstrakte Denkansätze dargestellt und dikutiert werden. Auf der anderen Seite kommen solche Szenarien – glücklicherweise – im Alltag höchst selten vor. Ganz anders ist es mit dem Alltag. Wie sieht die „Ethik“ des AutoAuto im Alltag aus? Hält es die StVO ein – streng oder großzügig? Agiert es wie der real existente Autofahrer, der Geschwindigkeitsbegrenzungen „weitgehend“ …

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Ob im Focus, der FAZ oder in der Zeit: Wissenschaftler, Philosophen und Naturwissenschaftler überschlagen sich darin, die Gefahren künstlicher Intelligenz aufzuzählen. Aber stimmt das? von Georg-Ludwig Verhoeven Gemäß „Moore’s Law“ verdoppelt sich die Komplexität integrierter Schaltkreise etwa alle zwei Jahre, und damit die Komplexität der Aufgaben, die sie bearbeiten können. Das gilt auch für Systeme mit Künstlicher Intelligenz – und wird Folgen haben. Ein zufälliger Blick in den medialen Blätterwald zeigt die Mannigfaltigkeit, mit der vor allem mit Sorge auf die Zukunft geschaut wird. Durch die Fortschritte bei künstlicher Intelligenz •    fahren unsere Autos bald autonom, wodurch es weniger oder gar keine Unfälle mehr gibt. Aber was wird aus den Taxi- und LKW-Fahrern, die diese Aufgaben bisher übernehmen? •    werden kranke und pflegebedürftige Menschen bald durch Roboter gepflegt, die 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche arbeiten können. Aber was machen die Pflegekräfte dann? •    sind Computer …

Läutet Künstliche Intelligenz das Ende der Spezies Mensch ein? Read more »