13.06.2014: In Deutschland startet die Initiative „Jeder kann programmieren“ – ein Aufruf zur kreativen Nutzung der Informationstechnologie. Ranga Yogeshwar und Thomas Bendig erläutern die Idee.

Von Stephan Wawrzinek Dass die Informationstechnologie (kurz IT) unsere Welt massiv verändert haben und das auch weiterhin werden, ist eine triviale Feststellung. Weswegen hat die IT aber eine solche Auswirkung und über welche Mechanismen? Technologie ist immer dann besonders einflussreich, wenn sie einen deutlich günstigeren oder umfassenderen Zugang zu einer wichtigen Ressource ermöglicht: Das Auto machte Mobilität einfacher und allgemein verfügbar, die Dampfmaschine ermöglichte ungeahnten Zugang zur Ressource Arbeitskraft, indem sie Muskel- durch Maschinenkraft ersetzte. Die IT macht Information als Ressource günstiger und leichter erreichbar, und sie stellt große zusätzliche Kapazitäten zur Verarbeitung von Informationen zur Verfügung – zwei sehr unterschiedliche Effekte mit unterschiedlichen Folgen. Die Folgen der verbesserten Verfügbarkeit von Wissen lassen sich auf zwei große Punkte herunterbrechen: Zum einen Zeitersparnis, zu anderen intelligenteres Handeln. Die Zeitersparnis kommt dadurch zustande, dass das Wissen ohne langes Suchen und ohne weite Wege verfügbar ist. Anstatt einen Aktenordner aus dem …

Die Macht der Informationstechnologie – Teil 1: Gründe Read more »

Von Achim Lorenz „Ich glaube an das Pferd. Das Auto ist lediglich eine vorübergehende Erscheinung“, urteilte Kaiser Wilhelm II. dereinst über Carl Benz‘ Erfindung, die die Welt verändern sollte. Die Dimension dieser Fehleinschätzung ist sicher atemberaubend, aber heutige Politiker scheinen zuweilen eine ähnliche Weitsicht an den Tag zu legen, wenn sie sich mit den neuen Medien befassen. Anders lässt sich die Entscheidung der schwarz-gelben Regierungskoalition, das von den Verlagen gewünschte sogenannte Leistungsschutzrecht umzusetzen, beim besten Willen nicht erklären. Dieses „Leistungsschutzrecht“ bedeutet im Wortlaut der Koalition: „Gewerbliche Anbieter im Netz, wie Suchmaschinenbetreiber und News-Aggregatoren, sollen künftig für die Verbreitung von Presseerzeugnissen (wie Zeitungsartikel) im Internet ein Entgelt an die Verlage zahlen.“ Man muss wirklich nicht viel vom Internet verstehen, um zu begreifen, wie unglaublich abstrus dieser Vorschlag ist. Seitenzugriffe sind im Internet das, was Verkaufszahlen in der Zeitungswelt sind: Ein Gradmesser für die Reichweite des Blattes und damit ein …

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Von Wolfgang Heilmann Mit dieser provokanten Headline möchte ich keine moralische These aufstellen. In moralischer Hinsicht vertrete ich die Meinung von Willi Reiners in „Tagesthema“ auf Seite 1 des Böblinger Boten vom 2. März 2011: „Nun ist er also doch zurückgetreten. Endlich. Karl-Theodor zu Guttenberg zieht die Konsequenz aus seinem schweren persönlichen Versagen. Er kam zu seinem Doktortitel, indem er seitenweise bei anderen abschrieb, ohne dies kenntlich zu machen. Damit verhöhnte er jeden einzelnen hart und ehrlich arbeitenden Studenten – und trat das Ethos der Wissenschaften mit Füßen. Dass dies keine Bagatelle ist, wie auch Politikerfreunde zunächst vorgaben, zeigt schon die Tatsache, dass ein strafrechtliches Nachspiel droht. Geistiges Eigentum ist in diesem Land geschützt“. Und weiter in derselben Zeitung in einer dort auf S. 4 unter der Überschrift „Guttenberg und das Netz“ abgedruckten dpa-Meldung: „Mindestens die Hälfte von Guttenbergs Dissertation ist nach einer Analyse der Plagiatsjäger vom Guttenplag-Wiki …

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Von: Achim Lorenz Wenige Stunden nach der Rücktrittserklärung des Verteidigungsministers listete die Homepage des Magazins „Stern“ die Verlierer und die Gewinner der Plagiarismus-Affäre auf. Zu den Verlierern zählte das Blatt neben der Union und diversen Politikern aus ihren Reihen auch die „Bild“-Zeitung. Als größten Gewinner verortete der „Stern“ das Internet, denn der „Guttenplag-Wiki“ „[…]hatte selbst die „Bild“-Zeitung nur wenig entgegenzusetzen. […] Kein Mensch, kein Team, keine Arbeitsgemeinschaft hätte so schnell die Dimension des Plagiats entlarven können.“ Internet schlägt Printmedien? Es ist wohl nicht vermessen zu behaupten, das Internet habe bei dem Fall Guttenbergs eine bedeutende, vermutlich sogar entscheidende Rolle gespielt. Ohne Internet hätte der Bremer Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano die ersten kopierten Textstücke wohl nie gefunden. Vor allem aber wäre ohne Internet das Ausmaß, in dem Guttenberg offensichtlich plagiiert hat, niemals bekannt geworden. Ohne die immer neuen Meldungen über weitere entdeckte Textkopien hätte sich die Aufregung nach wenigen Tagen …

Guttenberg, Plagiate und das Werkzeug Internet Read more »